03 - Hinter dunklen Spiegeln by Nora Roberts
Autor:Nora Roberts [Roberts, Nora]
Die sprache: eng
Format: epub
veröffentlicht: 0101-01-01T00:00:00+00:00
Er blieb ernst und strich ihr das Haar zurück hinters Ohr. „Ich denke, im Augenblick spielst du nicht."
Schnell wandte sie sich ab. Der Himmel war fast schwarz, doch nur vereinzelt zeigten sich Sterne.
„Sei dir darüber nicht zu sicher. Ich bin mir meiner selbst nur manchmal sicher."
„Ich glaube, du bist dir sicher."
Als sie den Kopf wieder zurückdrehte, war sein Mund sehr nah. Nah und verführerisch. „Nicht. Ich habe dir gesagt, ich kann nicht." Aber seine Lippen streiften schon ihre, ganz zart, wie ein Hauch.
„Weißt du eigentlich, was ich gefühlt habe, als du heute mit Sterling auf dem Bett lagst?"
„Nein. Und ich will es auch nicht wissen. Ich habe dir gesagt, es ist mein Job. Es ist nur eine Rolle."
Ihre reservierte Abwehrhaltung brach in sich zusammen, er hörte es an ihrer Stimme. Eine prickelnde Wärme erfasste ihn in Erwartung des Kommenden. „Hier sind keine Kameras, Carrie. Nur du und ich. Und ich glaube, genau davor hast du Angst. Hier sagt dir niemand, was du fühlen sollst.
Niemand schreit .Schnitt', wenn du Gefahr läufst, die Kontrolle zu verlieren."
„Ich brauche niemanden, der mir sagt, was ich fühlen soll. Ich brauche niemanden", wiederholte sie und näherte ihr Gesicht seinem.
Sie wollte es. Sie wollte die ungebändigte Woge der Empfindungen spüren, die er in ihr auszulösen vermochte. Sonst niemand. Sie könnte ihm das verraten, doch er würde ihr nicht glauben. Ihr Image war unverbrüchlich, und sie selbst hatte es geschaffen. Was sie in ihrem Innern war, gehörte nur ihr. An diesem Teil von ihr - das hatte sie sich geschworen - sollte niemals wieder jemand Anteil haben.
Doch die Hitze, das Begehren und Sehnen, das konnte sie haben. Das konnte sie nehmen und an Kirk zurückgeben - solange sie ihm nicht zu viel gab, solange sie ihm nicht alles gab.
Der Himmel über ihnen wurde dunkel, und der Wind strich durch die Büsche.
Carrie hatte etwas in Kirk gelöst. Seine Hände waren unsicher, als er ihr durchs Haar fuhr. Sein Denkvermögen verschwamm im Nebel seiner Bedürfnisse - Bedürfnisse, die eine tiefe Sehnsucht offenlegten.
Er wollte sie dort nehmen, dort im Schutz der Felsen, einfühlsam, zärtlich, wie eine zerbrechliche Kostbarkeit.
Er musste sie einfach spüren, selbst wenn es nur einmal sein sollte. Er ließ seine Hand über ihr Bein gleiten, über ihre Hüfte, bis er ihre Brüste umfasste.
Sie fühlte sich so weich an. Er öffnete die Knöpfe ihrer Jacke, um ihre warme Haut zu spüren.
Es war schon lange her, seit sie es sich erlaubt hatte, berührt zu werden, seit sie sich das Bedürfnis nach Intimität erlaubt hatte. Sie wollte seine Hände fühlen, seine Lippen, seinen Körper. Zum Teufel damit, wo sie waren, wer sie waren. Zum Teufel mit dem Preis, den sie für ihre Bereitschaft, ihn zu lieben, sicher würde zahlen müssen.
„Carrie." Er hob ihr Gesicht. Es drängte ihn, in ihren Augen zu lesen. Dann hörte er es, ein Rascheln im Gebüsch, und noch einmal. Seine Muskeln spannten sich an.
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